Museumsstube
Die Museumsstube befindet sich auf dem Dachboden. Von dendrochronologischen Untersuchungen wissen wir, dass der Dachstuhl nach dem 30-jährigen Krieg gezimmert wurde. Durch jahrelangen Feuchtigkeitszutritt bis 2001 war das Balkenwerk in einem bedenklichen Zustand (Abb. 1), so dass große Teile des Dachstuhls im 1. Bauabschnitt der bisherige Rekonstruktion erneuert oder angelascht werden mussten (Abb. 2). Im 8. Bauabschnitt der bisherigen Rekonstruktion wurde der Dachraum mit neuer Dielung, Beleuchtung und Sprinkleranlage ausgebaut. Fleißige Mitglieder des Schlossvereins haben das alte Balkenwerk mit Drahtbürsten geputzt, so dass der Dachboden nun für eine Museumsstube genutzt werden kann.
Die Museumsstube ist noch im Entstehen. Das Ziel ist, die Geschichte der Region seit der mittleren Steinzeit darzustellen. Das Besondere an den Exponaten ist, dass sie in der näheren Umgebung von Stolpe durch ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger aus Stolpe ausgegraben und geborgen wurden. Sie wurden im „Kulturhistorischen Museum“ Stralsund wissenschaftlich aufgearbeitet und dann unserer Museumsstube als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Bisher wird mit diesen Exponaten und Postern die Entwicklung bis Ende des 17. Jh. dargestellt. Die bauliche Entwicklung des 800 Jahre alten Dorfes Stolpe auf Usedom wird mit einem Poster und einem 3-D-Modell des heutigen Dorfes anschaulich gezeigt. Weiterhin geplant sind Darstellungen
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der Geschichte des Adels- und Bauerndorfes Stolpe seit der Gründung des Herzogtums Pommern 1181 bis in die jetzige Zeit,
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der Geschichte der Familie Friedrich Graf von Schwerin und seiner Ehefrau Freda Gräfin von Schwerin, geb. von Kleist mit einer Dokumentationen zum Leben der Gräfin Freda († 1953) inklusive ihrer Anti-Hitler-Position im „3. Reich“
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und vom Verfall des Schlosses nach 1945 sowie die denkmalgerechte Sanierung seit 2001.
Abb. 1: Durch Feuchtigkeitszutritt war das Balkenwerk des Dachstuhls 2001 in einem bedenklichen Zustand.
Abb. 3: Blick in die Museumsstube im Dachgeschoss.
Abb. 4 und 5: Blicke in die nähere Umgebung vom „Großen Turm“.
Abb. 4 und 5: Blicke in die nähere Umgebung vom „Großen Turm“.