Rekonstruktionsvorhaben
Im jetzt begonnenen 9. Bauabschnitt soll die Sanierung und Restaurierung der Innenräume abgeschlossen werden.
Die Eingangstür und der Arkadengang sollen entsprechend der restauratorischen Vorgaben gestaltet werden. Der kleine Nordostturm wird mit einer Treppe ausgebaut und ermöglicht den Zugang zur Terrasse auf dem Arkadengang.
Die Kaminhalle mit Galerie soll entsprechend den historischen Vorgaben restauriert werden. Von der Halle existieren 2 Fotos aus der Zeit um 1906/07 (Abb. 5 und 6), die einen Eindruck von der ursprünglichen Gestaltung geben und Grundlage für die Restaurierung sein werden.
Im Roten und im Grünen Salon werden die fehlenden Holzeinbauten (Decken- und Wandverkleidungen etc.) rekonstruiert, ebenso die farbliche Gestaltung.
Der heutige Saalbereich, bestehend aus dem Gelben Salon und dem Speisesaal, soll entsprechend der überlieferten Fotografie wiederhergestellt werden (Ergänzung des Deckenstuckes, der Brüstungsbekleidungen, der Tür- und Fensterbekleidungen). Um eine flexible Nutzung beider Räume zu ermöglichen soll eine bewegliche Trennwand in Gestaltung der früheren Türen eingebaut werden.
Im Obergeschoss soll in den drei Räumen neben der Galerie die begonnene Rekonstruktion fortgeführt werden, die Böden sind mit einer entsprechend breiten Dielung zu versehen und die geputzten Decken wieder herzustellen. Die Wand- und Deckengestaltung soll sich an der Zeit der Jahrhundertwende orientieren, da vor Ort die Befunde fehlen.
Im Dachgeschoss wird die bisher fehlende Dielung im Dachraum über den Gräfinnenzimmern ergänzt.
Um das Gebäude möglichst barrierefrei zu erschließen, sollen die Hauptnutzungsebenen im Ober- und Dachgeschoss mit einem Aufzug zugänglich gemacht werden. Im Gebäude ist der Einbau eines Aufzuges auf Grund der Denkmalsubstanz und der beengten Platzverhältnisse nicht möglich. Daher ist im Bereich des 1949 abgebrochenen Mittelbaues vor der heutigen Westfassade ein Anbau in den Proportionen des ehemaligen Mittelbaues geplant, der neben dem Aufzug auch weitere, dringend benötigte Funktionen aufnehmen kann, die im restaurierten historischen Gebäude nicht oder nur provisorisch untergebracht sind.
Außenanlagen
Die gepflasterte Vorfahrt zum Hauptportal war ursprünglich durch eine Brüstungsmauer gefasst, deren Fundamente heute noch sichtbar sind. Davor befand sich bis zur Dorfstraße eine Rasenfläche, die beidseitig von Wegen begrenzt wird, die Wege werden von Rabatten mit Formgehölzen begleitet. Die denkmalpflegerische Zielstellung sieht die Wiederherstellung der fotografisch überlieferten Außengestaltung vor. Auf der Gebäuderückseite bildete eine aufwändig gestaltete Terrasse mit Rüstungsmauer und Freitreppe den Übergang vom Gebäude zum Park auf der Südseite. Die Terrasse mit Freitreppe soll entsprechend der fotografischen Dokumentation wieder hergestellt werden.
Früher erstreckte sich südlich und östlich des Herrenhauses ein weitläufiger Landschaftspark. Seit Kurzem befindet sich ein beträchtlicher Teil des Geländes im Besitz der Gemeinde und somit kann auf diesen Flächen eine Rekonstruktion des früheren Landschaftsparks begonnen werden.